Im Vorfeld zum interaktiven Osterweg-churchbrunch diesen Sonntag hier schonmal vorweg eine ungewöhnliche Geschichte aus dieser Zeit und ein Gleichnis zur Frage „Warum bist du eigentlich Jesus FreundIn?“.
Am Sonntag besuchen uns meine Freunde Jeanette und Thomas um uns in einem interaktiven Gottesdienst auf den Osterweg zu schicken. Die Idee ist – nicht nur intellektuell – eine Idee zu bekommen was da in den Wochen und Tagen vor Ostern passiert ist. Hier schon mal vorweg eine ungewöhnliche Geschichte aus dieser Zeit und ein Gleichnis. Dazu die spannende Frage: „Warum bist du eigentlich Jesus FreundIn?“
Die Bibelgeschichte
Da kam die Frau des Zebedäus mit ihren Söhnen zu Jesus und warf sich vor ihm nieder; sie wollte ihn um etwas bitten. »Was möchtest du?«, fragte er. Sie antwortete ihm: »Erlaube doch, dass meine beiden Söhne in deinem Reich neben dir sitzen, der eine an deiner rechten Seite und der andere an deiner linken Seite.« Jesus entgegnete: »Ihr wisst nicht, um was ihr da bittet. Könnt ihr den bitteren Kelch trinken, den ich trinken werde?« – »Das können wir!«, erklärten sie.
Mt. 20, 20-22 (NGÜ)
Wer schickt eigentlich seine Mama vor, um beim Chef nach einer Beförderung zu fragen? Aber in dieser Geschichte, kurz nachdem Jesus daran erinnert hatte, dass er bald sterben würde, passiert genau das.
Ich hab da eine Frage …
Johannes, Jakobus und ihre Mama hatten Jesus eindeutig falsch verstanden. Sie dachten, dass es Jesus darum ginge, berühmt und mächtig zu werden und ein neues Reich aufzubauen. Die Jungs wollten eindeutig die besten Ministerposten.
Jesu Antwort: „Es geht hier nicht darum groß zu sein, ich bin hier um zu sterben, damit neues Leben entsteht!“
„Wenn dich Christsein nicht reicher, berühmter macht, wenn es vielleicht nicht mal einen Himmel als Belohnung gäbe, (warum) wärst du noch dabei und würdest Jesus weiter nachfolgen? Jakobus und Johannes mögen ja eine Abfuhr bekommen haben aber sind trotzdem bei Jesus geblieben und ihm weiter nachgefolgt. Warum?
Passend dazu ein Gleichnis
Die beiden Jünger waren durch die Kreuzigung ihres Rabbis so traumatisiert, dass sie noch am Samstagmorgen ihre Heimatstadt Jerusalem verließen und losliefen; so weit wie möglich, einfach nur weg aus Israel. Irgendwann beendeten sie ihre Flucht und fanden im hintersten Winkel eines unbekannten Landes einen einsamen Ort, wo sie sich niederließen. Nach und nach wurden sie heimisch und eine Kommune entstand, in der die Menschen noch immer versuchten, die Lehren des Rabbi Jesus umzusetzen.
Die Jahre gingen ins Land, und noch immer waren die Nachkommen der beiden Jünger eifrig am Werk, die Lehren ihres Meisters zu befolgen. Sie wurden von den umliegenden Menschen belächelt, aber auch für ihre guten Taten respektiert. Nur von der Hoffnung der Auferstehung Jesu hatten sie auch 200 Jahre später noch nichts gehört.
Bis eines Tages Missionare in die Gegend kamen. Diese erzählten ihnen, dass nur einen Tag nach der Flucht das Grab in Jerusalem leer war, Jesus von etlichen der anderen Jünger gesehen worden und tatsächlich von den Toten auferstanden sei. Natürlich war die Freude groß, und noch am gleichen Abend wurde ein rauschendes Fest gefeiert.
Irgendwann am späten Abend, als immer noch fröhlich getanzt und getrunken wurde, bemerkte einer der Missionare, dass der Leiter der Gruppe, ein weiser alter Mann, das Fest verlassen hatte. Als er auch nach längerer Zeit nicht zurückgekommen war, ging man ihn suchen und fand ihn schließlich alleine in der kleinen Kapelle. Tränen liefen ihm über das Gesicht.
„Aber warum bist du denn traurig?“, wollte der Missionar wissen. „Heute ist doch ein fröhlicher Tag, der Herr Jesus, dem du dein Leben lang gedient hast, ist lebendig, und du wirst ihn eines Tages von Angesicht zu Angesicht sehen. Ist das kein Grund zu feiern?“
„Doch, natürlich“, sagte der Alte. „Aber ich mache mir Sorgen, dass meine Geschwister, die ohne Aussicht auf einen Himmel bisher so viel Gutes getan haben, von nun an nur noch auf die Belohnung im Jenseits schauen werden, anstatt sich zu bemühen, ihren Mitmenschen zu dienen.“
© Selig sind die Loser
Ich hoffe wir sehen uns Sonntag zum churchbrunch und gehen gemeinsam den Osterweg!