In der Anglikanischen Kirche in England gibt es innerhalb der normalen Ortskirchen eine bunte Welt kleiner zielgruppenorientierter Projektgemeinden, die ganz unterschiedliche Menschen wieder neu mit Glauben und Kirche erreichen: „fresh expression of church“ nennen die Engländer dieses erfolgreiche Konzept.
Als die Anglikanische Kirche vor Jahren in einer tiefen Krise steckte, reifte die Erkenntnis, dass es für die unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Formen von Kirche braucht, um alle Menschen mit dem einen Evangelium zu erreichen. Parallel zu den Kirchengemeinden mit Pfarrbezirk gründete man in entwidmeten Kirchen, Kinos, Coffeeshops oder Skaterhallen missionarische und beziehungsorientierte Gemeinden ohne Pfarrbezirk, aber mit einer klaren Zielgruppe.
Inzwischen sind in England über 1000 solcher FreshEx-Gemeinden entstanden. Die meisten dieser Gemeinden sind klein, aber äußerst motiviert und kreativ. Die durchschnittliche Gottesdienstbesucherzahl der FreshEx-Kirchengemeinden beträgt in England 39 Personen, „in traditionellen Gottesdiensten sind es aber kaum mehr, nämlich 47“, so der zuständige Bischof Graham Cray, „und in Zukunft wird sich das Verhältnis noch weiter zugunsten der neuen Gemeinden verschieben. Unsere Kirche setzt große Hoffnungen in diese neuen Gemeinden.“
Auch in Deutschland gibt es eine ganze Reihe solcher Initiativen. Anders aber als in England wird in der deutschen Öffentlichkeit noch kaum wahrgenommen, dass diese frischen Formen von Kirche normale Kirchengemeinden sind, nur eben in einer neuen Form. Gerade die Gemeindeprojekte, die wie jesusfriends zum Bund evangelischer Gemeinschaften (Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband) gehören und damit ein innerkirchliches Werk sind, können eine perfekte Ergänzung zu den bestehenden traditionellen Kirchengemeinden sein.
Mit vielen anderen ist jesusfriends Teil eines Netzwerkes von FreshEx-Gemeindeprojekten in Deutschland. Unterstützt wird das Netzwerk bisher von den Evangelischen Landeskirchen Hannovers, Württembergs und Badens sowie vom katholischen Erzbistum Hildesheim.
Bei dem neuen Standort der jesusfriends-Gottesdienste in der Jerusalemkirche drängt sich dieser FreshEx-Gedanke geradezu auf. Als Ergänzung zu den eher traditionellen Gemeinden und Gottesdiensten in Eimsbüttel können wir mit den churchbrunch-Gottesdiensten und mit unserer Gemeindearbeit Menschen ansprechen, die bisher nicht oder kaum von Glaube und Kirche erreicht werden. Mehr denn je ist das unser Auftrag und unsere Vision: Wir sind Kirche in der Stadt und für die Stadt. Wir wollen moderne Großstädter, Singles, Studenten und Familien ansprechen und ihnen die Botschaft der Liebe Gottes näherbringen.
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